Tag 1
Freitag, 15.7.2016
Von Köln nach Flensburg, 574km
Elki, mein elchischer Begleiter, kann es kaum abwarten endlich seine Verwandten im Hohen Norden zu besuchen. Schon die ganze Nacht wartet er in der Garage darauf, dass es endlich losgeht. Um 9:05 Uhr ist es soweit. Nach einem letzten Frühstück verabschiede ich mich von meiner Frau und die Reise beginnt.
Allerdings muss ich Elki, der immer vorne sitzen möchte, zunächst einmal in seine Schranken weisen!
Noch in Köln stehe ich zunächst einmal im Stau. Obwohl die Rheinbrücke bei Leverkusen wegen Baufälligkeit für LKW's gesperrt ist, versuchen doch immer irgendwelche Schlaumeier dennoch auf die Brücke zu fahren. Nach 45 Minuten überprüfe ich, ob das ganze Gepäck noch sicher hält, oder ob es zwischenzeitlich verrutscht ist. Das ist jedoch nicht der Fall und ich fahre weiter, von Baustelle zu Baustelle und von einem Stau in den nächsten. Die Autobahn ist halt sehr voll. An einigen Stellen wird die Anzahl der Spuren wegen Grünschnitts von zwei oder drei auf eine reduziert. Da drängt sich schon die Frage auf, ob solche Arbeiten wirklich in der Hauptreisezeit notwendig sind!
Nach knapp zwei Stunden höre ich ein flitschendes Geräusch und ich halte am nächsten Rastplatz an, um alles zu kontrollieren. Ein Spannseil ist gerissen.
Das ist mir noch nie passiert! Ich ersetze es durch ein Reserveseil und fahre weiter. Kaum 50km später höre ich das Geräusch erneut. Ein weiterer Stopp auf dem nächsten Rastplatz zeigt, dass ein weiteres Spannseil gerissen ist. Offenbar sind sie von minderer Qualität. Ich ersetze es durch mein letztes Reserveseil, also muss ich bei nächster Gelegenheit einen Baumarkt aufsuchen und Neue besorgen.
Weiter geht es über die überfüllte Autobahn und gelegentlichen Schauern nach Hamburg. Hier gönne ich mir an der Binnenalster eine Pause, tanke und fahre am "Wasserschlösschen" vorbei.
Da ich heute noch bis Flensburg möchte, halte ich mich jedoch nicht allzulange auf. Weiter geht die Fahrt mit viel Stop and Go durch die etwas eintönige Landschaft. Ich bin so lange Etappen einfach nicht gewöhnt und daher froh, um 19:30 Uhr mein Zelt auf dem Campingplatz Ostseecamp Glücksburg-Holnis aufschlagen zu können. Eigentlich wollte ich ja eine Suppe oder etwas Ähnliches auf meinem kleinen Campingkocher zubereiten, aber ich bin einfach zu müde. Daher gehe ich in die kleine Pizzeria am Platz, schreibe, während ich auf das Essen warte an meinem Tagebuch und telefoniere mit meiner Frau. Auch studiere ich die Landkarten für die morgige Etappe. Eigentlich wollte ich bis etwa nach Oslo fahren. Das wäre aber deutlich weiter als die heutige Strecke, und daher werde ich das wohl nicht ganz schaffen können.
Früh krabbele ich in mein Zelt.
Erkenntnis des Tages:
So eine voll bepackte GSA ist schon ein gewaltiges Gerät. Das Auf- und Abbocken wird je nach Gelände zum Abenteuer.
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